Der Denkfehler und die Inhumanität der „Neuen Atheisten“ um Richard Dawkins.

Bernd Ehlert

(Coburg/Deutschland)

Eine neue Generation von Skeptikern und Naturwissenschaftlern ist mit missionarischem Eifer und dem Ziel aufgebrochen, die Welt vom religiösen Glauben zu befreien, oder sich zumindest der Rückkehr der Religionen aktiv in den Weg zu stellen. Der Auslöser dafür ist bei vielen das Trauma der Anschläge vom 11. September 2001. Als „Papst“ dieser sogenannten „Neuen Atheisten“ wird der Evolutionsbiologe Richard Dawkins angesehen1, dessen Buch „Der Gotteswahn“ nach seinem für Furore sorgenden Auftritt in den USA und in Großbritannien nun in Deutschland erschienen ist. Auch als direkte Antwort zum religiösen Kreationismus, der die Evolutionstheorie ablehnt und bekämpft, stützt und beruft sich die neue atheistische Bewegung gerade auf die Evolution und auf Darwin.

Kennzeichnend für diese neue atheistische Bewegung ist es im Gegensatz zum früheren, eher passiven Atheismus, dass sie keinerlei Toleranz gegenüber der Religion zeigt und sie auf diese Weise ganz aus der Welt zu eliminieren sucht. Auf den Punkt bringt diese Haltung die Aussage von Dawkins, dass Religion nichts als „eine riesige Verschwendung von Zeit und Menschenleben“ und ein „Witz mit kosmischen Ausmaß“ ist, der letztlich „zu rein gar nichts“ gut ist.2 Doch mit dieser pauschalen Aussage und Haltung polarisiert und polemisiert Dawkins nicht nur und verspottet Millionen von Menschen, die sich im Namen einer Religion ernsthaft um eine bessere Welt bemühen. Es ehrt ihn auch nicht gerade als Evolutionsbiologe, denn die Religion spielte, und zwar im Verständnis eines vollkommen natürlichen Geschehens (!), in der Evolution des Menschen ganz offen­sichtlich eine alles überragende Rolle, die nicht einfach als „Witz mit kosmischen Ausmaß“ abgetan werden kann, der „zu rein gar nichts“ gut ist. Dawkins erkennt über seine berechtigte Kritik hinaus nicht den großen praktischen Nutzen der Religion, wie es etwa trotz aller vernichtenden Kritik an den metaphysischen Vorstellungen Kant zu eigen war, und damit vergibt Dawkins die große Chance zu einer neuen, wirklichen Aufklärung im Licht der Evolutionstheorie. Diese neue evolutionäre Aufklärung würde zwar die Religion gänzlich entmythologisieren, aber gleichzeitig die Achtung vor diesem sehr alten und wirkmächtigen natürlichen Phänomen als erfolgreiches „Werkzeug“ der Evolution bewahren – und damit auch vor den Gläubigen! Da die Neuen Atheisten die Religion nicht als Phänomen der Evolution verstehen, können sie auch keinen gangbaren Weg zur Überwindung der religiös bedingten Probleme in der heutigen globalisierten Welt aufzeigen. Sie setzen nur auf Polemik, Konfrontation und Vernichtungswillen, weswegen sie auch nicht, wie sie es gerne tun, das Humane für sich in Anspruch nehmen können.

Das Wesen des Glaubens an übernatürliche Offenbarungen und der Wunsch nach einer lebenswerten Welt für alle Menschen

In Deutschland wird der Neue Atheismus vor allem durch die Giordano-Bruno-Stiftung3 getragen (deren Namensgeber trotz seiner Ablehnung der christlichen Gottes­vorstellungen jedoch sehr religiös war). Ernst Salcher, der stellvertretende Vorsitzende dieser Stiftung, hat vor kurzem ebenfalls ein Buch mit dem Titel „Gott? Das Ende einer Idee“ veröffentlicht. Darin gibt er das Ziel aus, eine lebenswerte Welt für alle in ihr lebenden Geschöpfe zu realisieren,4 was gemäß Salcher nur geschaffen werden, wenn der Respekt vor dem anderen Individuum und dessen Weg zur Selbstfindung vorhanden ist.5

Darin ist Salcher und allgemein den Neuen Atheisten in ihren Motiven zuzustimmen, denn die Frage nach einer letztendlichen Wahrheit und dem eigentlichen Wesen unserer Welt und unseres eigenen Seins darin ist nicht nur eine rein theoretisch-wissen­schaftliche Angelegenheit, sondern angesichts der Probleme eines Neben- und Mitein­anders verschiedener Religionen mit ihren besonders in den übernatürlichen Aspekten einander widersprechenden Botschaften und Zielen in einer globalisierten Welt auch eine ganz praktische. Das wird an nichts anderem als den vielen religiös motivierten kriegerischen Konflikten und Terroranschlägen offenbar, die unser Leben heute mehr und mehr bestimmen.

Es ist in der heutigen Welt offensichtlich so, dass auf der Grundlage einer übernatürlich hergeleiteten Wahrheit diese lebenswerte Welt für alle nicht zu verwirklichen ist, da diese Wahrheiten nicht nur mit den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaft nicht zu vereinbaren sind, sondern sie sich vor allem gegenseitig widersprechen, ja die einzelnen Religionen sogar noch alle in sich gespalten sind. Es ist dabei das Wesen einer übernatürlichen Offenbarung, dass sie in ihrer Heiligkeit immer einzigartig sein muss und es kann so nur eine einzige wirkliche und wahre Offenbarung und Religion geben. Der Gläubige einer Religion wird den übernatürlichen Bezug und die Offenbarung einer anderen Religion höchstens oberflächlich aber nie als wirklich gleichberechtigt und damit als austauschbar anerkennen können, da genau das den metaphysischen Kern seines eigenen Glaubens und übernatürlichen Bezuges relativieren und im Grunde beliebig austauschbar machen würde. Wenn er eine andere Religion als wirklich und vollkommen gleichberechtigt anerkennt, so gibt er damit zumindest den metaphysischen Aspekt seines eigenen Glaubens auf bzw. sein Glaube wird dann zur Philosophie. Weltliche Austauschbarkeit als wahre gegenseitige Anerkennung und übernatürliche Heiligkeit schließen einander grundsätzlich aus.

Bezüglich der metaphysischen Vorstellungen gibt es darüber hinaus auch keinen wirklichen Dialog und keinerlei Verständigung, was der katholische Kirchenphilosoph Thomas von Aquin schon im Mittelalter klar erkannte, wenn er in der damaligen Auseinandersetzung mit dem Islam sagte: „Unser Glaube kann, weil übervernünftig, nicht mit zwingenden Vernunftgründen bewiesen werden, er kann aber auch, weil wahr und deshalb nicht widervernünftig, in keiner Weise durch zwingende Vernunftgründe umgestoßen werden“6. So macht Thomas darauf aufmerksam, bei Disputationen mit Ungläubigen nicht zu versuchen, die Glaubenswahrheiten mit zwingenden Vernunft­gründen zu erweisen, da das der Erhabenheit des Glaubens Eintrag tun würde.7

Dawkins trifft den Kern dieses unlösbaren Problems der Verständigung über metaphysische Glaubensdinge, wenn er den Kreationisten Kurt Wise mit den Worten zitiert: „Wenn alle Belege des Universums gegen den Kreationismus sprächen, würde ich das sofort zugestehen, aber ich wäre dennoch Kreationist, weil es das ist, was Gottes Wort offenbar besagt.“8 Dawkins hält dieser Eigenart des religiösen Glaubens seine eigene Version der Aussage von Wise entgegen, die darin gleichzeitig das Wesen der naturwissenschaftlichen Lehren enthält: „Wenn alle Belege im Universum für den Kreationismus sprächen, würde ich das sofort zugestehen und meine Ansichten ändern.“9

Es ist die kennzeichnende Eigenart des metaphysischen Glaubens, dass zwar versucht wird, diesen mit den weltlichen Vernunftwahrheiten in Übereinstimmung zu bringen und zu stützen, worin schon Thomas die Aufgabe der Philosophie sah. Doch letztlich verhält es sich so, dass der religiöse Glaube zumindest in seinem Kern völlig unabhängig von der weltlichen Vernunft existiert und er keine Schwierigkeiten damit hat, mit Widersprüchen zu leben. Dieser Umstand lässt sich nicht nur in der Vergangenheit in der Auseinandersetzung der christlichen Religion mit der neu entstandenen modernen Naturwissenschaft und philosophischen Aufklärung erkennen, sondern macht sich gerade heute in der globalisierten Welt auf fatale Weise bemerkbar. Es gibt, was über eine oberflächliche Toleranz hinaus den Kern der metaphysischen Glaubensvorstellungen betrifft, keinerlei Verständigung, keinen Dialog und die Vernunft ist hier letztlich wirkungslos, selbst wenn es um das Schicksal der Welt selbst gehen sollte.

An den metaphysischen Vorstellungen findet auch die Moral der Religionen ihre Grenze, d.h. der Gläubige handelt nur deswegen und nur insoweit gut, wie es ihm von der übernatürlichen Macht vermittelt wurde. Wenn der Glaube selbst betroffen ist, gilt die Moral nicht mehr, was dann die „Heiligen Kriege“ und Kreuzzüge ermöglicht. In dieser Hinsicht hat der religiöse Glaube auch große Schwierigkeiten, sich neuen Lebensumständen anzupassen, d.h. neue Formen des familiären oder sozialen Zusammenlebens, sexuelle Verhaltensweisen, Umweltschutz usw., da er diese vernünftigen Änderungen und Anpassungen immer erst mühsam aus seinen heiligen Schriften herausinterpretieren muss, während der Atheist sich nur nach der Vernunft richtet und er auch nur um des Gutseins willen gut handelt.

Diese Eigenarten und Besonderheiten des religiösen Glaubens geben dem Neuen Atheismus in der heutigen globalisierten Welt seine volle Berechtigung, und das Anliegen der Neuen Atheisten ist nachzuvollziehen, dass es mit den heutigen Religionen und ihrem Glauben an übernatürliche Wesen, Offenbarungen und Zielen keinen wirklichen Frieden und keinen wirklichen Respekt vor dem anderen und dessen Weg zur Selbstfindung geben kann. Doch ist auch die Art und Weise richtig, wie die Neuen Atheisten versuchen, die religiösen Probleme zu lösen und zu überwinden?

Die tendenziöse und darin falsche, unwissenschaftliche Sicht der Neuen Atheisten am Beispiel der natürlichen Entstehung des Christentums

Der Vorstandskollege von Salcher in der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, sieht in seinem Buch „Manifest des evolutionären Humanismus“ die maßgeblichen Wurzeln des Nationalsozialismus in der christlichen Religion, was er u.a. damit begründet, dass schließlich der christliche Messias es war, der damit gedroht habe, „dass ‚die Bösen’ dereinst ‚in den Ofen’ geworfen werden“10. Diese Verbindung zu den Vernichtungslagern der Nazis zieht er über den in der Bibel auf die Endzeit gerichteten Begriff „Feuerofen“ in Matthäus 13, 42. Während es für Schmidt-Salomon „haarsträubend falsch“ ist, den Darwinismus als Ursache des Nationalsozialismus anzusehen, obwohl die Nazis Elemente dieser naturwissenschaftlichen Lehre benutzten, gilt es für ihn als sicher, dass die Ursächlichkeit im Fall der christlichen Lehre vorhanden ist, und zwar weil in beiden Lehren der Begriff „Ofen“ vorhanden ist bzw. eine Rolle spielt. Aus dieser Argumentation ergibt es sich dann für ihn, warum Christen böse und inhuman und Atheisten gut und human sind.

Im Gegensatz zu Schmidt-Salomon ist die Argumentation von Salcher weitestgehend polemikfrei und sehr sachlich. Doch an einigen Stellen stellt auch er nicht haltbare Behauptungen auf. So stellt er etwa fest, „dass die Religionen die Entwicklung des Menschen weniger gefördert als gehemmt haben“ und sieht insbesondere das Christentum nur als etwas an, das als „dunkle Zeit des christlichen Mittelalters hereinbrach“ und „eine frühe und außergewöhnliche Blütezeit der Menschheit, die helle Epoche des griechisch-römischen Geistes, abrupt beendete“.11 In dieser äußerst einseitigen und verzerrenden geschichtlichen Perspektive sieht er nicht die evolutionär bedeutsamen sozialen Errungenschaften des Christentums, wie besonders die der völlig neuen völkerübergreifenden Nächstenliebe, und auch nicht das epochal Neue und Revolutionäre in der Religion, dass anstelle der weltlichen Herrscher wie noch bei den Ägyptern, Griechen, Römern und Juden plötzlich mit dem „Obdachlosen“ und Handwerker Jesus im Christentum das andere Ende der menschlichen Gesellschaftsordnung mit dem Göttlichen in Verbindung gebracht und idealisiert wird. Das wird zwar schnell wieder relativiert, als das Christentum selbst an die Macht gelangte, doch es ist keinesfalls ohne Folgen geblieben. Der Historiker Peter Brown beschreibt dieses neue Element des christlichen Glaubens folgendermaßen:

Und in dieser Hinsicht erwies sich das Christentum als ungewöhnlich demokratische und zukunftsträchtige Bewegung. Es fällt uns heutzutage (da unsere Vorstellungen von Jahrhunderten christlicher Sprache geprägt sind) nicht mehr leicht zu begreifen, wie neu einst die Anschauung war, dass jeder Mensch dem gleichen universalen Gottesgesetz untergeben und zur Erlösung durch die triumphierende oder bemühte Überwindung der Sünde kraft der dauernden und exklusiven Mitgliedschaft in einer einzigartigen religiösen Gruppe gleichermaßen befähigt sei.12

Und weiter heißt es bei ihm:

Wenn das Almosen den Elenden am äußersten Rande der Gemeinschaft zukam, vergegenwärtigte der Akt des Almosengebens die allumfassende Sorge Gottes für die gesamte Menschheit.13

Diese neuen religiösen Elemente des Christentums richteten sich gerade gegen die Missstände der von Salcher so einseitig verklärten Zeit, etwa gegen die damalige Sklaverei und Menschenverachtung, für die sehr aussagekräftig die Gladiatorenkämpfe stehen, in denen nur zur Volksbelustigung systematisch Menschen getötet wurden. Erst die Christen beendeten diese Art der Volksbelustigung. Ein weiterer dieser Missstände betrifft das Römische Großreich als neue Form und Struktur des menschlichen Zusammenlebens, weil es in dieser neuen und in die Zukunft weisenden Sozialstruktur noch allein durch Gewalt und Unterdrückung der Völker zusammengehalten und geführt wurde, was den Völkerhass weiter schürte. Mit seiner völkerübergreifenden Nächstenliebe stößt das Christentum genau in diese Lücke und Notwendigkeit hinein, die sich durch die Entwicklung der Menschheit aufgetan hat.

Es ist von der naturwissenschaftlich-evolutionären Perspektive her (d.h. vor allem ohne die Annahme übernatürlicher Eingriffe) vor diesem historischen Hintergrund als ein natürliches Wunder oder ein „Naturschauspiel“ anzusehen, wie die Natur oder Evolution mit ihrem sehr effektiven, bewährten und im Inhalt grundsätzlich veränderbaren „Werkzeug“ des Glaubens an übernatürliche Mächte und einer neuen Religion auf geänderte Lebensbedingungen reagiert. Die Glaubensinhalte der Religionen haben sich in der Menschheitsgeschichte von den Naturreligionen an laufend verändert, so auch im Übergang vom Polytheismus zum Monotheismus, der sich im Judentum als ein langer, blutiger und quälender Prozess etwa vom 9. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. hinzog.14 Im Fall des Christentums kann nun einer dieser Wechsel einer Religion oder eines Glaubensinhaltes bedingt durch die schriftlichen Zeugnisse und die Aktualität des neuen Glaubens sozusagen hautnah miterlebt, verfolgt und studiert werden.

Die Bedeutung dieses epochalen Wechsels hinsichtlich der veränderten Lebensumstände und der Verhaltensweisen der Menschen tritt besonders klar und deutlich dadurch hervor, dass der alttestamentliche Gott noch den Völkermord nicht nur gutgeheißen sondern sogar befohlen hatte15, während dieses Verhalten beim neutestamentlichen Gott der völkerübergreifenden Nächstenliebe zur größten Sünde überhaupt wurde. Aus der religiösen Perspektive des Glaubens an reale übernatürliche Wesen gibt dieser abrupte Wechsel oder diese plötzliche Kehrtwende in den Geboten eines allmächtigen Gottes, der darin sogar sein eigenes Wesen ändert, keinen Sinn. Es erscheint hierin zufällig und willkürlich. Aus einer naturwissenschaftlich-evolutionären Perspektive, die die Religion als vollkommen natürlichen Teil und wichtiges Element der Evolution ansieht, ist dieser Wechsel dagegen folgerichtig und notwendig, da die veränderten Lebensumstände ein anderes Verhalten erforderten, das über ein neues Gottesbild erreicht wurde. Doch für dieses Verständnis, das die Religion als entscheidenden und wichtigen Teil der Evolution des Menschen sieht und ihr darin einen großen natürlichen Nutzen zugesteht, haben die Neuen Atheisten keinerlei Sinn.

Kant und der ausschließlich immanente Gebrauch der Moraltheologie als natürliches Phänomen

Das konsequent naturwissenschaftlich-evolutionäre Verständnis der Religion, das sie als Teil der Evolution sieht, ist nicht nur mit Kants Religionsverständnis vereinbar oder gar identisch, sondern über Kant lässt sich sogar eine genauere Erklärung für dieses evolutionäre Verständnis ableiten. Nach Kant sind die (den Lebensumständen angepassten und eventuell neuen) moralischen Gesetze nicht von einem realen höchsten Wesen als weisen Weltregierer gegeben, sondern genau umgekehrt die „innere praktische Notwendigkeit“ dieser moralischen Gesetze führte zu der Voraussetzung und Vorstellung eines weisen Weltregierers, und zwar „um jenen Gesetzen Effekt zu geben, und daher können wir sie nicht nach diesem wiederum als zufällig und vom bloßen Willen abgeleitet ansehen“.16 Anders ausgedrückt: „Wir werden, soweit praktische Vernunft uns zu führen das Recht hat, Handlungen nicht darum für verbindlich halten, weil sie Gebote Gottes sind, sondern sie darum als göttliche Gebote ansehen, weil wir dazu innerlich verbindlich sind“17.

Daher ist die Moraltheologie nach Kant immer „nur von immanentem Gebrauche, nämlich unsere Bestimmung hier in der Welt zu erfüllen, indem wir in das System aller Zwecke passen“18. Wenn dagegen der Mensch „den Leitfaden einer moralisch gesetzgebenden Vernunft“ direkt an die Idee eines realen höchsten Wesens knüpft, so dass dieses Wesen die Ursache des moralischen Gesetzes und nicht umgekehrt das moralische Gesetz die Ursache für die Vorstellung eines höchsten Wesens ist, so würde das nicht mehr weltimmanent sein, sondern wegen des realen höchsten Wesens „einen transzendenten Gebrauch [er]geben“ und darin, wie der Gebrauch „der bloßen Spekulation, die letzten Zwecke der Vernunft verkehren und vereiteln“.19 Das Gottesbild letztlich nicht nur als bloße Hilfsvorstellung zu sehen, ist gemäß Kant „schwärmerisch oder wohl gar frevelhaft“20. Es ist deswegen frevelhaft, weil es mit dem Religionsverständnis von Kant allein um das angepasste moralische Verhalten und die bessere Welt geht, wozu das Gottesbild nur eine Hilfe und in diesem Verständnis vollständig austauschbar sein muss.

Mit Kant kann das Erfordernis des Glaubens an übernatürliche Wesen nicht nur in der Geschichte abgeleitet werden, sondern wie gesagt auch unter Gesichtspunkten der Evolution (die es zu seiner Zeit noch gar nicht als Theorie gab), wenn er sagt: „Ohne also einen Gott […] sind die herrlichen Ideen der Sittlichkeit zwar Gegenstände des Beifalls und der Bewunderung, aber nicht Triebfedern des Vorsatzes und der Ausübung“21. Mit anderen Worten ganz praktisch und konkret ausgedrückt: Auch die römisch-griechischen Philosophen besaßen schon die an die neuen Lebensumstände angepassten moralischen Vorgaben, doch bei ihnen waren es im Hinblick auf die allgemeine Verwirklichung in der Gesellschaft nur „Gegenstände des Beifalls und der Bewunderung, aber nicht Triebfedern des Vorsatzes und der Ausübung“. Erst die gefühlsbedingte Kraft des Glaubens an ein einziges übernatürliches Wesen, wie es der jüdische und christliche Glaube besaßen, gab den erforderlichen neuen Verhaltens­maßstäben, wie Kant oben zitiert wurde, „Effekt“, und führte so (zum vollkommen natürlichen und rein weltimmanenten) Entstehen einer neuen Religion. Wie die vorgehenden Zitate es belegen, kanzelt Kant die Religion im Gegensatz zu den Neuen Atheisten dabei trotz aller Kritik nicht als „Witz“ ab, sondern erkennt ihre zwar relative aber gleichzeitig äußerst praktische Bedeutung für die Menschen.

Im Falle des Christentums vollzog sich die neue Religion am Verhalten und Schicksal eines Menschen, der gerade genau dem neuen notwendigen Verhalten entsprach, nach dem sich die Menschen sehnten. Die Bildung oder Geburt dieser neuen Religion und ihres neuen Gottesbildes war jedoch ebenfalls wie schon beim Übergang zum Monotheismus kein plötzlich hereinbrechendes übernatürliches Ereignis, wie es im Nachhinein im Glauben erscheint, sondern ein sich über mehrere Jahrhunderte hinziehender natürlicher Prozess, der erst nach langen und nicht immer nur rein geistig geführten Auseinandersetzungen um die Definition des neuen Gottes abgeschlossen war (endgültig erst durch das Konzil von Konstantinopel im Jahre 381).

Dass und wie diese notwendigen Verhaltensanpassungen auf rein natürliche Weise geschehen, ist im Grunde ein weitaus größeres Wunder als wenn sie auf übernatürliche Weise geschehen wären. Nach Konrad Lorenz muss man keine Angst haben, „die Natur durch kausale Einsichten zu entgöttern“, denn: „Noch nie hat sie, nach natürlicher Erklärung eines ihrer wunderbaren Vorgänge, als ein entlarvter Jahrmarkts-Scharlatan dagestanden, der den Ruf des Zaubernkönnens verloren hat, stets waren die natürlichen ursächlichen Zusammenhänge großartiger und tiefer ehrfurchtgebietend als selbst die schönste mythische Deutung“22. Die vorhandenen und mit dem richtigen Ansatz nachvollziehbaren natürlichen Zusammenhänge besonders des Entstehens der christlichen Religion erklären und rechtfertigen das Phänomen der Religion als Teil der Evolution, was aber der Evolutionsbiologe Dawkins fatalerweise übersieht oder nicht sehen will, und so statt der Ehrfurcht nur Verachtung und Polemik über dieses große natürliche Phänomen in der Evolution empfindet.

Der Denkfehler der Neuen Atheisten als Verstoß gegen die (natur)wissenschaftliche Methode

Dawkins und auch Salcher sehen durchaus die große Rolle, die die Religion in der Menschheitsgeschichte gespielt hat und weiterhin spielt. So führt Salcher in seinem Buch richtig aus, dass Religion ein Phänomen ist, das es zu allen Zeiten, in allen Teilen der Erde und in jedem Volk gegeben hat.23 Doch in der Einordnung dieses Phänomens verlässt er sich ganz auf den Experten Dawkins und dessen schon oben zitierter Aussage, dass Religion nichts als „eine riesige Verschwendung von Zeit und Menschenleben“ und ein „Witz mit kosmischen Ausmaß“ ist, der letztlich „zu rein gar nichts“ gut ist.

Auch Dawkins selbst stellt in seinem die evolutionären Wurzeln der Religion behandelnden (recht dürftigen) Kapitel zutreffend zunächst fest, dass religiöses Verhalten genauso wie das heterosexuelle Verhalten eine allgemeinmenschliche Eigenschaft ist, die darin nach einer darwinistischen Erklärung verlangt.24 Er erkennt also die übergroße Rolle, die die Religion im Leben der Menschheit spielte, (eher zwangsläufig) an. Doch im Gegensatz zum sexuellen Verhalten deutet er das religiöse Verhalten dann ausschließlich als „Nebenprodukt“ oder „Fehlfunktion“ anderer Verhaltensweisen, wie etwa der Neigung, Eltern und Stammesältesten alles zu glauben, was sie erzählen.25 Diese wie er es ausdrückt „sklavische Leichtgläubigkeit“ äußert sich Dawkins nach dann in seiner „Fehlfunktion“ als religiöser Glaube und darin als „geistiger Virus“26, der die Menschen befallen hat.

In dieser Weise bemüht sich Dawkins krampfhaft, der Religion jeglichen auch noch so kleinen Nutzen für die menschliche Entwicklung abzusprechen und sie ausschließlich als etwas Krankhaftes, Böses, Fehlerhaftes und die eigentliche Entwicklung Behinderndes darzustellen.27 Aussagekräftig und kennzeichnend ist etwa seine Verwendung des Wortes „Leistung“ im Zusammenhang mit der Religion.28 Dawkins setzt es in Anführungszeichen und fügt sofort die Bemerkung hinzu, dass es keinesfalls ein (dann positives) Werturteil über die Rolle der Religion in der Evolution abgibt, sondern nur für die Überlebensfähigkeit religiöser Meme im Mempool steht. Die Voreingenommenheit und Befangenheit von Dawkins ist hier bzw. im gesamten Buch förmlich mit den Händen zu greifen. Diese Einseitigkeit hat aber nichts mehr mit objektiver Naturwissenschaft zu tun.

Auch die Erklärung der Religion als reine Fehlfunktion anderer Verhaltensweisen ist äußerst dürftig und wird dem Ausmaß des Phänomens der Religion in der menschlichen Entwicklungsgeschichte in keiner Weise gerecht. Dawkins selbst zitiert Darwin, dass „die natürliche Zuchtwahl täglich und stündlich durch die ganze Welt beschäftigt [ist], eine jede, auch geringste Abänderung zu prüfen, sie zu verwerfen, wenn sie schlecht, und sie zu erhalten und zu vermehren, wenn sie gut ist.“29 Es kann unter dieser Voraussetzung und Funktionsweise der Evolution einfach nicht sein, dass hierbei eine reine Fehlfunktion sich nicht nur über Jahrtausende erhält, sondern sich dazu noch in restlos allen Völkern ausbreitet und zu einem „Witz mit kosmischen Ausmaß“ aufbläht. Diese Annahme ist mit der Funktionsweise und dem Verständnis der Evolution schlicht nicht vereinbar. Die Evolution hätte, wenn die Religion tatsächlich nur eine Fehlfunktion wäre, sehr schnell ein Volk hervorgebracht, das nicht mit diesen Fehlfunktionen und Träumereien behaftet wäre, welches darin einen entscheidenden Lebensvorteil gehabt hätte. Doch dieses Volk ohne Religion hat es in der Menschheitsgeschichte nicht gegeben - bzw. es konnte nicht überleben.

Natürlich ist die Idee eines Gottes oder eines anderen übernatürlichen Bezuges aus einer naturwissenschaftlichen und vernunftbestimmten Perspektive lediglich eine „Projektion“ des Menschen, wie Salcher Feuerbach zitiert,30 doch, was die Neuen Atheisten in dieser Kritik gänzlich übersehen, eine in einem evolutionären Sinne äußerst wirksame und trotz aller Fehler und Unzulänglichkeiten zumindest in der Vergangenheit sehr nutzvolle, da die Evolution ansonsten diesen Aufwand mit der Religion gar nicht erst betrieben hätte. Wenn also die Neuen Atheisten wie Dawkins und Salcher gemäß dem naturwissenschaftlichen Grundsatz übernatürliche Ursachen für die Entstehung der Welt und des Menschen strikt ausschließen, so ist das von ihrem naturwissenschaftlichen Standpunkt her folgerichtig und konsequent, muss dabei aber natürlich auch für das Phänomen der Religion in der Menschheitsgeschichte gelten. Doch dann können sie dieses äußerst auffällige, systematisch vorkommende und eben verschwenderische Phänomen der Religion in der Menschheitsgeschichte und –evolution keinesfalls einfach so unerklärt stehen lassen und noch dazu als „Witz mit kosmischen Ausmaß“ bezeichnen. Es wäre dasselbe als würde das sexuelle Verhalten nur als reine Fehlfunktion ohne jeden Nutzen betrachtet und hingestellt werden.

Der Mensch in seinem geistig-kulturellen Sein kann das Phänomen der Religion allein nicht geschaffen haben, denn das kann das Ausmaß und die Konstanz dieses Phänomens in der Menschheitsgeschichte nicht erklären, bzw. dann müsste eben auch der entsprechend große konkrete Zweck und Nutzen erkennbar und nachvollziehbar sein. Hat sich die Natur diesen verschwenderischen und nutzlosen „Witz“ geleistet und jahrtausendelang einfach so beibehalten? Das kann als „Witz“ nicht sein, weil es den Grundgesetzen der evolutionären Entwicklung widerspricht. Das Phänomen der Religion ist wohl so alt wie der Mensch und sein reflektierendes Denkvermögen selbst, und schon allein das Alter weist neben der großen Konstanz darauf hin, dass es sich hierbei nur um ein Element der Evolution handeln kann. Die Evolution bringt dabei jedoch nie etwas hervor und behält es schon gar nicht über längere Zeit bei, wenn es nicht einen ganz konkreten Sinn und Nutzen in der natürlichen Entwicklung erfüllt.

Daher kann die Frage bei Ausschluss übernatürlicher Ursachen nur lauten: Worin liegt dann der natürliche Sinn und Nutzen diesen auffälligen und wirkmächtigen Phänomens der Religion in der Menschheitsgeschichte? Dass sich besonders der Evolutionsbiologe Dawkins diese sich geradezu aufdrängende Frage nicht stellt, sondern sich nur über dieses immense natürliche Phänomen wundert und sogar noch lustig macht, ist der große Denkfehler, den Dawkins und die Neuen Atheisten mit und in ihrer naturwissenschaftlichen Argumentation gegen die Religion begehen. Es ist, um bei dieser Formulierung zu bleiben, ein naturwissenschaftlicher Irrtum mit kosmischem Ausmaß, bei dem der naturwissenschaftliche Grundsatz der Objektivität und Neutralität durch eine gefühlsbedingte subjektive Befangenheit und Voreingenommenheit verletzt wird.

Die Entstehung des geistigen Mensch-Seins in der Evolution und ein möglicher Zusammenhang mit der Entstehung der Religion

Die Neuen Atheisten argumentieren mit der Evolutionstheorie gegen die Religion, haben dabei jedoch keinerlei Sinn für einen evolutionären Nutzen der Religion in der Evolution. Wie dieser Nutzen aussehen könnte, lässt sich nachvollziehen, wenn die Entstehung des geistigen Seins, das den Menschen ausmacht, in der Evolution mit den Erkenntnissen von Konrad Lorenz näher betrachtet wird. Die Entstehung des geistigen, den Menschen exklusiv auszeichnenden Seins in der Evolution ist nach Lorenz mit der Entstehung eines völlig neuen evolutionären Systems des Informationsgewinns, der Informationsverar­beitung und darin auch eines neuen Systems der Verhaltenssteuerung identisch. Lorenz sieht das den Menschen bedingende, vor ca. 5 Millionen Jahren neu entstandene System sogar als eine neue Art von Leben an, indem er dazu sagt:

Während all der gewaltigen Epochen der Erdgeschichte, während deren aus einem tief unter den Bakterien stehenden Vor-Lebewesen unsere vormenschlichen Ahnen entstanden, waren es die Kettenmoleküle der Genome, denen die Leistung anvertraut war, Wissen zu bewahren und es, mit diesem Pfunde wuchernd, zu vermehren. Und nun tritt gegen Ende des Tertiärs urplötzlich ein völlig anders geartetes organisches System auf den Plan, das sich unterfängt, dasselbe zu leisten, nur schneller und besser.
[...] Es ist daher keine Übertreibung zu sagen, dass das geistige Leben des Menschen eine neue Art von Leben sei. [Kursive Hervorhebung durch K.L.)31

Dieses völlig anders geartete geistige organische System, das zumindest in der Form als eigenes und selbständiges organisches System des Informationserwerbs und der Ver­haltenssteuerung exklusiv dem Menschen zukommt (höher entwickelte Tiere besitzen es auch schon in Ansätzen32), ist nun keinesfalls auf einen rätselhaften und nicht nachvollziehbaren übernatürlichen Eingriff zurückzuführen. Es ist vielmehr eine vollkommen natürliche aber geniale Effektivitätssteigerung vor allem des Informations­erwerbs. Das immense Ausmaß dieser Effektivitätssteigerung, der Zeitgewinn und letztlich auch das „Humane“ dabei lassen sich folgendermaßen veranschaulichen. Das alte System des Informationserwerbs benötigte für eine notwendige Verhaltensan­passung oder -erweiterung unter Umständen Hunderttausende von Jahren und durch den Vorgang der Selektion auf der Gen-Ebene den Tod von entsprechend vielen Lebewesen, da sich die neue angepasste Gen-Sequenz allein aus dem Grunde durchsetzt, weil die unzähligen anderen zufälligen neuen Gen-Kombinationen, die nicht (mehr) passen, durch den vorzeitigen Tod der entsprechenden Lebewesen ausselektiert werden. Mit dem neuen organischen System, dem die Abstraktion und Speicherung von Informationen in den Gehirnzellen (statt in den Genen) zugrundeliegt, ist dagegen dieselbe Verhaltensanpassung im Idealfall innerhalb von Sekunden möglich, und zwar ohne in dieser Anpassung den Tod auch nur eines einzigen Lebewesens zu erfordern. Der Vorgang der Selektion findet hierbei nicht mehr auf der Gen-Ebene statt, sondern auf der Abstraktionsebene der Sinnesinformationen.

Auf dieser geistigen und begrifflichen Abstraktionsebene erkennt der Mensch nicht nur die ihn umgebende Welt sondern auch sich selbst als ein dadurch selbstbewusstes und personales Sein. Da dieses neue organische System nicht nur dem Informationserwerb dient, sondern dabei gleich noch Aufgaben der Verhaltenssteuerung übernimmt, was eine erste und vorsichtige Loslösung von der Instinktsteuerung erforderte, empfindet sich der selbstbewusste Mensch als ein handelndes und mit einem freien Willen ausgestattetes Wesen. Die andere Seite dieser Medaille ist es jedoch, dass er sich auch als ein isoliertes Wesen erkennt, das in einer von unzähligen Gefahren, Katastrophen und letztlich immer vom Tod bedrohten Welt existiert. Seine Erkenntnis und Selbster­kenntnis musste das neue Wesen Mensch mit der Instinktsicherheit und –geborgenheit des Tieres bezahlen. In der Logik dieses neu entstandenen geistigen Systems löste besonders der Tod die Frage nach einem höheren Sinn als dem des erkannten und darin vergänglichen weltlichen Seins aus. Von daher ist es ist sehr wahrscheinlich, dass die Religion genau so alt ist, wie der selbstbewusste Mensch und das neue geistige System selbst. Diese von Anfang an bestehende Frage nach einem letztendlichen Warum, nach einem unvergänglichen Sein oder einer unvergänglichen Substanz ist bis heute trotz aller naturwissenschaftlicher Erkenntnisse ungeklärt.

Es ist aber nicht nur eine Frage der Logik, sondern vor allem auch eine Frage der Empfindung oder des Gefühls. Indem die Religion durch die Vorstellung übernatürlicher Mächte und Wesen, was in dem neuen geistigen System problemlos möglich war und ist, eine befriedigende Antwort auf die letztendlichen Fragen gab, konnte sie dem selbstbewussten Menschen die erforderliche psychische Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, was sich auf der Gefühlsebene in den entsprechenden Ritualen vollzog. Dawkins erkennt in dieser Hinsicht nur sehr widerwillig an, dass der religiöse Glaube für die psychische Stabilität des Menschen von großer und entscheidender Bedeutung ist,33 da es nicht in sein Konzept passt, dass die Religion zu rein gar nichts nutze ist.

Heute zeigt sich diese besondere Eigenschaft des Glaubens an übernatürliche Kräfte sehr auffällig im Aberglauben vieler Hochleistungssportler. Diese sind in ihrem ehrgeizigen Streben nach weltlichem Erfolg zwar alles andere als im herkömmlichen Sinne religiös, doch verfallen viele von ihnen seltsamerweise den abstrusesten Formen des Aberglaubens. Das macht nur Sinn, wenn dieser Aberglaube psychische Stabilität gibt, die in dem harten Konkurrenzkampf dieser Sportler oft genug allein über Sieg oder Niederlage entscheidet. Aus demselben Grund finden heute viele anfänglich ungläubige Menschen erst in extremen psychischen Belastungen und Lebenskrisen zu einem religiösen Glauben.

In der Menschheitsgeschichte waren in den übernatürlichen Bezügen die Antworten der Religionen dabei immer an die jeweiligen Lebensumstände der Menschen angepasst, so dass die Religionen stets wichtige Aufgaben der Verhaltenssteuerung übernahmen. Besonders hinsichtlich des Gruppenzusammenhalts war der religiöse Glaube wohl die erste nicht nur instinkt- sondern auch kulturbedingte Verhaltenssteuerung des Menschen.

Das Verhalten der Neuen Atheisten und dessen evolutionäre Deutung

Es ist bedauerlich, dass Dawkins und gerade auch Salcher in seinem Buch seine ansonsten gute, sachliche und umfassende naturwissenschaftliche Argumentation nicht in die Richtung geführt hat, die den großen Nutzen der Religionen in der menschlichen Evolution erkennt, würdigt, erklärt und einsichtig macht. Erst darauf aufbauend hätte er mit vernünftigen Argumenten differenziert darlegen können, warum der religiöse Glaube bzw. dieser sehr alte evolutionäre Weg der ersten kulturellbedingten Verhaltens­steuerung und –anpassung heute im Gegensatz zur früher nicht mehr entwicklungsför­dernd wirkt, sondern in einer globalisierten Welt selbst mehr und mehr zu einem Problem wird, etwa wenn mit dem übernatürlich hergeleiteten Anspruch der einzig wahren Religion und den damit verbundenen Werten in der heutigen globalisierten Welt und mit der heutigen Waffentechnik Kriege geführt werden oder auch nur Politik gemacht wird.

Nur in einer wahren Aufklärung, die sowohl die Vorteile aber auch die Nachteile der vollkommen natürlichen und evolutionären Verhaltensweise des religiösen Glaubens sieht, ließen sich die von den Neuen Atheisten zu Recht angeprangerten Missstände, für die die Religionen verantwortlich waren und sind, zielsicher und einsichtig überwinden. Dabei weisen gerade die Unzulänglichkeiten und Fehlfunktionen den religiösen Glauben als natürliche Verhaltensweise aus, die eben nicht von einem allmächtigen und perfekten übernatürlichen Wesen erzeugt wurde.

Auch Dawkins erkennt, dass die durch die Evolution entwickelten Organe oder Wesen zwar vielfach elegant und leistungsfähig sind, aber gleichzeitig auch Schwachpunkte besitzen, die erkennen lassen, dass sie eine lange Entwicklungsgeschichte hinter sich haben und nicht gezielt gestaltet wurden. Diese Schwachpunkte machen sich bei uns Menschen unter anderem in vielen Erkrankungen bemerkbar, von Rückenschmerzen über Leistenbruch und Gebärmuttervorfall bis zur Anfälligkeit für Nebenhöhlenent­zündungen. In diesen von Dawkins angeführten Beispielen sind die Schwachpunkte da­durch bedingt, dass wir heute aufrecht gehen, während sich unser Körper über Hunderte von Jahrmillionen hinweg für den Gang auf allen vieren entwickelt hat.34 Doch warum sieht Dawkins die Schwachpunkte des religiösen Glaubens nicht ebenfalls unter diesem Gesichtspunkt?

Auch der religiöse Glaube ist ein Werkzeug der Natur, das sich in der menschlichen Verhaltenssteuerung als sehr effektiv bewährt hat, was gleichzeitig nicht ausschließt, dass es dabei gerade unter den modernen kulturellen Lebensumständen zu den von den Neuen Atheisten zu Recht angeprangerten Missständen kam, wie etwa der Inquisition, den Hexenverfolgungen, Heiligen Kriegen usw. Diese Missstände oder Unangepasstheit der Religion haben unzähligen Menschen das Leben gekostet, doch unter den Bedingungen, unter denen sich der religiöse Glaube als solcher entwickelt hat, hat das überhaupt keine Rolle gespielt bzw. war zu dieser archaischen Zeit keine Unangepasstheit. Dawkins schreibt in ähnlicher Weise, dass selbst ein Adolf Hitler mit dem von ihm verursachten Bösen zu Zeiten eines Caligula oder Dschingis Khan nicht sonderlich aufgefallen wäre und er nur unter den eher gutartigen Maßstäben unserer Zeit als besonders böse erscheint.35 Warum wendet er diese Sichtweise nicht auch auf die Religion an sich an? Natürlich müssen die Religionen unter den heutigen Maßstäben gesehen, hinterfragt und kritisiert werden, doch warum nicht als eine vollkommen natürliche Verhaltensweise, die in als solche einer archaischen Zeit entstanden ist, die darin noch bis in die heutige Zeit speziell im individuellen Bereich der Menschen ihren Nutzen hat, die aber gleichzeitig auf der globalen, politischen und gesellschaftlichen Ebene mehr und mehr zu einem unangepassten Verhalten wird bzw. schon längst geworden ist? (In der westlichen Welt hat sich die christliche Religion von dem Ziel des Gottesstaates, der das gesamte Leben aller Menschen regelt und bestimmt, was im Falle einer realen übernatürlichen Offenbarung konsequent wäre, schon lange verabschiedet, einfach deswegen, weil es vernünftig und human ist). Nur diese Argumentationsrichtung, die die Religion als evolutionäres Phänomen versteht, ist eine umfassend naturwissenschaftlich begründete, vernünftige und konstruktive Religions­kritik, die im Gegensatz zur pauschalen Religionskritik gleichzeitig den Milliarden Menschen gerecht wird, die sich mit Hilfe der Bilder einer Religion ernsthaft um eine bessere Welt in der Menschheitsgeschichte bemühten und noch heute weiter bemühen.

Statt den Wert des religiösen Glaubens in der Evolution und Menschheitsentwicklung und damit auch die Motive der Gläubigen anzuerkennen und sie dann erst mit vernünftigen Argumenten davon überzeugen zu wollen, warum dieser in der Vergangenheit angepasste Weg unter den heutigen Umständen in weiten Bereichen nicht mehr angepasst ist, werden die von den Neuen Atheisten zu Recht angeprangerten Missstände im Zusammenhang mit den Religionen sogar noch verstärkt, da die Art der pauschalen Religionsverteufelung nur in genau der Polemik, Polarisierung und den ideologischen Grabenkämpfen enden kann, wie sie die Neuen Atheisten kennzeichnet. In dieser pauschalen Ablehnung der Religion geht vor allem der Respekt vor dem anderen Individuum und dessen Weg zu Selbstfindung verloren, den die Neuen Atheisten zumindest der Aussage von Salcher nach eigentlich anstreben.36

Auch wenn dieser alte und bewährte Weg des religiösen Glaubens sich zumindest auf der politischen Ebene als überholt erweist, so spielt er dennoch auf der persönlichen Ebene vieler Menschen weiterhin eine wichtige Rolle und kann keinesfalls pauschal als solcher verdammt und als „Witz“ hingestellt werden. Das ist ein inhumanes und destruktives Verhalten. Mit einem anschaulichen Vergleich gesagt wäre es so, als hätte zu Beginn der Industrialisierung jemand die Menschen dadurch von der neuen Errungenschaft der Elektrizität überzeugen wollen, indem er das Feuer, die Kerzen und Öllampen wegen der Brandgefahr pauschal als Teufelszeug verdammt hätte, das nur Unglück über die Menschen bringt und das daher als „Witz“ und völlig unnützes Zeug anzusehen ist, das „zu rein gar nichts“ gut ist. Das wäre keine gute Überzeugungs­strategie gewesen, um die Menschen von etwas, das seit Generationen zu ihren Gewohnheiten gehört und dessen Nutzen sie noch unmittelbar erfahren, abzubringen. Dieser Vertreter einer neuen Errungenschaft würde stattdessen genau das Gegenteil seines Vorhabens erreichen, da er sich mit dieser Vorgehensweise zu Recht völlig unglaubwürdig machen würde. Er würde der Verbreitung der neuen Errungenschaft nur im Wege stehen und sie blockieren.

Von einem wirklich objektiven und neutralen naturwissenschaftlichen Standpunkt aus, der die Religionen unbefangen gemäß ihrer überaus großen zeitlichen und räumlichen Verbreitung als wichtigen (aber darin vollkommen natürlichen) Teil der menschlichen Entwicklung und Evolution ansieht, sind nicht die Religionen „zu rein gar nichts“ gut und ein „Witz“, sondern diese mehr von Emotionen und Vorurteilen beeinflusste Art der pauschalen Religionskritik und –verteufelung, wie sie die Neuen Atheisten betreiben. Diese Religionskritik vergiftet nicht nur das Klima in der menschlichen Gesellschaft, wodurch diese Kritik alles andere als human ist, und verhindert eine notwendige kulturell-geistige Weiterentwicklung, sondern ist paradoxerweise eben auch vom naturwissenschaftlichen Standpunkt her nicht haltbar, auf den sich die Neuen Atheisten dabei so sehr stützen und berufen.

Der wirklich konsequente naturwissenschaftliche Standpunkt, der den Wert und Nutzen der Religion in der menschlichen Evolution aber auch ihre Beschränkungen und Unangepasstheit in der heutigen modernen Welt differenziert erkennt, ist durchaus vereinbar mit einer kulturell-geistigen Weiterentwicklung der Menschheit, ja es ist darin die kulturell-geistige Weiterentwicklung auf der Ebene der Vernunft und darin gleichzeitig der Humanität, bzw. der Fortgang der Evolution und Verhaltensanpassung beim modernen Menschen. Dass diese Entwicklung und Verhaltensanpassung in der Überwindung überholter Verhaltensweisen, was beim Menschen in der Regel gefühlsgesteuerte Verhaltensweisen sind, nicht ohne Probleme abläuft, ist ein Hinweis auf die Natürlichkeit dieser Entwicklung, denn es ist auch in der bisherigen Evolution nie anders gelaufen. Dennoch ließen sich diese Probleme bei den momentanen notwendigen Verhaltensanpassungen minimieren, wenn der Mensch sich stärker auf seine ureigenste Eigenschaft verlassen würde, die ihn in der Evolution exklusiv auszeichnet: sein Denkvermögen und seine Vernunft.

Doch leider lassen sich selbst die Neuen Atheisten trotz ihrer Berufung auf genau diese Eigenschaft und ihres Bezuges zu dem naturwissenschaftlichen Weltbild letztlich dennoch zu sehr von den Gefühlen und Emotionen leiten und übersehen dadurch nahe liegende vernünftige und wirkliche Lösungen. Die Form dieser besonders durch die Polemik mehr emotionalen Auseinandersetzung der Neuen Atheisten ist dabei ein typisches Kennzeichen einer von Konrad Lorenz als „soziale Aggression“ beschriebenen alten evolutionären Verhaltensweise, die zwischen verschiedenen Parteien innerhalb der menschlichen Gemeinschaft wirkt und auch sehr gut in der Politik zu beobachten ist. Das verrät darin allgemein die fortdauernde Macht und den immensen Einfluss der alten evolutionären Verhaltenssteuerung beim Menschen, die als angeborene Verhaltenssteuerung vollkommen anders erworben und weitergegeben wird, als die gelernte neue, geistig-kulturell bedingte. Das heißt insbesondere, dass die alte Verhaltenssteuerung in ihrer jetzigen genetisch verankerten Form nicht mehr zu ver­ändern oder zu eliminieren ist, auch wenn viele dieser instinkthaft gesteuerten Ver­haltensweisen zwischenzeitlich unangepasst sind (wie auch etwa die Form des Verhaltens, die sich heute zusammen mit dem Fremdenhass als Rechtsextremismus äußert). Das archaische Erbe der alten Verhaltenssteuerung besitzt nicht nur eine völlig andere Art der Informationsgewinnung, -speicherung und –weitergabe (über die Gene), sie vollzieht sich auch auf andere Weise, nämlich im Gegensatz zum abstrakten Denken von Verstand und Vernunft stets über die Gefühle und Emotionen. Um das Verhalten der Neuen Atheisten und auch viele andere Verhaltensweisen des Menschen vor dem Hintergrund der evolutionären Entwicklung des Menschen einordnen und deuten zu können, ist es unabdingbar, die beiden unterschiedlichen Verhaltenssteuerungen im Menschen zu kennen und zu unterscheiden, wie das Konrad Lorenz in der Erkenntnis und Beschreibung des neu entstandenen evolutionären Systems sehr deutlich tat.

Zu der speziellen alten Verhaltensweise der „sozialen Aggression“ führt Lorenz weiter aus, dass der gesellschaftliche und politische Aufbau der Menschheit nicht kampfbereit und aggressiv ist, weil die menschliche Gemeinschaft in Parteien zerfällt, die sich feindlich gegenüberstehen, sondern die menschliche Gemeinschaft ist umgekehrt in eben dieser Weise strukturiert, weil dies die Reizsituation darstellt, die für das Abreagieren sozialer Aggression erforderlich ist [Kursive Hervorhebung durch K.L.]“37. Lorenz zitiert dazu Erich von Holst mit den Worten: „Sollte also eine Heilslehre wirklich einmal die ganze Erde überziehen, so würde sie sogleich in mindestens zwei heftig befeindete Auslegungen zerfallen (die eigene wahre und die andere ketzerische), und Feindschaft und Kampf blühten weiter wie zuvor - weil die Menschheit leider so ist, wie sie ist“38. Das lässt sich nicht nur in der bisherigen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung der Menschheit gut erkennen, sondern gerade auch in den Spaltungen der doch angeblich von einem übernatürlichen und darin allmächtigen Wesen initiierten Religionen mit ihren heiligen Offenbarungen. Im Falle eines allmächtigen übernatürlichen Wesen mit seiner heiligen Offenbarung dürfte es diese Spaltungen nicht geben, im Verständnis der Religion als Teil der Evolution sind diese Spaltungen dagegen ein kennzeichnender Ausdruck des natürlichen Wirkens und der Vielfalt der Evolution.

Das Paradebeispiel für dieses Verhalten der sozialen Aggression stellt heute jedoch die Vorgehensweise der Neuen Atheisten dar. Sie wollen eine zwischenzeitlich unangepasste Verhaltensweise überwinden, die des religiösen Glaubens an übernatürliche Wesen und Kräfte, versuchen das aber über den Weg einer ebenfalls zwischenzeitlich unangepassten archaischen Verhaltensweise. (Hierbei wäre auch zu fragen, inwieweit die Verhaltensweise der sozialen Aggression in ihrem Abreagieren dabei Funktionen der Verhaltensweise des religiösen Glaubens übernimmt, d.h. dass die Neuen Atheisten damit etwas kompensieren, was ihnen durch den religiösen Glauben fehlt). Auch die soziale Aggression, die Feindschaft und Kampf hervorbringt und das Wachsen der Vernunft behindert, ist heute eine unangepasste Verhaltensweise, die mit Verstand und Vernunft zu überwinden, dazu jedoch überhaupt erst einmal als solche zu erkennen ist. Das wiederum setzt den grundsätzlichen Schritt voraus, dass der Mensch entsprechend seiner rein natürlichen Herkunft sein archaisches und animalisches Erbe erkennt und anerkennt und so sein Verhalten in erlerntes, geistig-kulturelles und angeborenes, instinkthaftes Verhalten differenziert und die großen Unterschiede der beiden in der Evolution entstandenen Verhaltenssteuerungen erkennt, und zwar in vielfacher Hinsicht, da auch unser heutiges Verhalten vollkommen von Instinkten durchwebt ist. Da beide Verhaltenssteuerungen trotz ihrer großen Unterschiede aufs engste miteinander verzahnt sind, ist diese Erkenntnis natürlich nicht einfach und oft auch nicht klar zu gewinnen. Doch erst in dieser Differenzierung und Bewusstwerdung anhand konkreter Probleme würde der Mensch erkennen, dass er das wahre Mensch-Sein noch lange nicht erreicht hat, sondern, wie es Lorenz ausdrückt, das Bindeglied zwischen Affe und Mensch ist und das Tier-Mensch-Übergangsfeld noch nicht durchschritten hat.

Die trotz vieler Rückschläge stetige Entwicklungsrichtung des Menschen in der Evolution war und ist dabei dadurch gekennzeichnet, dass die neue, durch Denken, Verstand und Vernunft bestimmte Form der Verhaltensteuerung gegenüber der alten, die durch die genetisch verankerten Instinkte bestimmt wird, immer mehr an Einfluss gewinnt. Die weitere Entwicklung in einem vom Lebensraum her begrenzten System, wie die Erde es darstellt und an dessen Grenzen der Mensch heute in vielfacher Hinsicht stößt, scheint die Fortsetzung dieser stetigen Entwicklungsrichtung des menschlichen Seins zu bestätigen, zu erfordern und festzulegen.

Angesichts der modernen Waffentechnik und des begrenzten Lebensraumes Erde kann sich der Mensch insbesondere die archaische Verhaltensweise der emotionalen sozialen Aggression, bei der sich verschiedene Parteien in reiner Destruktivität und gegenseitigen Vernichtungswillen gegenüberstehen, vor allem in der Politik und Gesellschaft nicht mehr erlauben, allein schon deswegen nicht, weil sie notwendige vernünftige Lösungen blockiert. In der Wissenschaft hat diese Verhaltensweise überhaupt nichts zu suchen, da sie von vornherein den Grundprinzipien und der Methode der modernen (Natur)Wissen­schaft widerspricht. Dieses Verhalten hat als abgeleitetes und durch Regeln kultiviertes instinkthaftes Verhalten (das, weil es genetisch verankert ist, nicht zu eliminieren ist) nur im Sport und dem sportlichen Wettkampf noch seinen berechtigten Platz.39

Die Verhaltensweise der sozialen Aggression kennzeichnet das Wesen und den Weg der Neuen Atheisten, da sie die Religion als Feind ansehen, der zu nichts nutze war und ist und der daher zu vernichten ist. Dass sie mit dieser Vorgehensweise viele Menschen ansprechen können und insofern Erfolg haben, ist genau wie im Fall der Rückkehr der Religionen in der heutigen Welt kein Zeichen für die Zukunftsträchtigkeit und Richtigkeit dieses Verhaltens, sondern gerade im Fall der Neuen Atheisten nur ein Hinweis darauf, wie wenig das menschliche Verhalten allgemein erst von der ureigensten Eigenschaft seines Seins bestimmt wird, die in der Evolution auch erst zum Entstehen dieses menschlichen Seins geführt hat: dem Denken und der Vernunft.


1 Vgl. DER SPIEGEL 22/2007, S. 56

2 Vgl. Ernst F. Salcher, Gott? Das Ende einer Idee, Frankfurt/M. 2007, S. 87, Zitat aus Richard Dawkins in: Im Anfang war (k)ein Gott., Hrsg. T.D. Wabbel, Patmos Verlag 2004, S. 138

3 www.giordano-bruno-stiftung.de

4 Vgl. Salcher Gott?..., S. 410

5 Vgl. Salcher Gott?..., S. 410

6 Thomas von Aquin, Von der Begründung des christlichen Glaubens gegen Sarazenen usw., Einleitung

7 Vgl. Thomas, Sarazenen…, Einleitung

8 Richard Dawkins, Der Gotteswahn, Berlin 2007, S. 529

9 Dawkins, Der Gotteswahn, S. 529

10 Michael Schmidt-Salomon, Manifest des evolutionären Humanismus, Aschaffenburg 2006, S. 84

11 Vgl. Salcher Gott?..., S. 400

12 Peter Brown, Die Entstehung des christlichen Europa, München 1999, S. 40

13 Brown, Die Entstehung…., S. 45

14 Vgl. Der SPIEGEL 52/06, Gott kam aus Ägypten, S. 115

15 Vgl. Altes Testament, Buch 5 Mose/Deuteronomium, Kapitel 20, Vers 17

16 Vgl. I. Kant, Kritik der Reinen Vernunft, B846, Meiner Verlag, Hamburg 1998, S. 849

17 Kant, KRV, B847, Meiner, S. 849-850

18 Kant, KRV, B847, Meiner, S. 850

19 Vgl. Kant, KRV, B847, Meiner, S. 850

20 Kant, KRV, B847, Meiner, S. 850

21 Kant, KRV, B841, Meiner, S. 845

22 Konrad Lorenz, Das sogenannte Böse, München, 111984, S. 220-221

23 Vgl. Salcher Gott?..., S. 18

24 Vgl. Dawkins, Der Gotteswahn, S. 230

25 Vgl. Dawkins, Der Gotteswahn, S. 245

26 Dawkins, Der Gotteswahn, S. 263

27 Vgl. Dawkins, Der Gotteswahn, S. 279-280

28 Vgl. Dawkins, Der Gotteswahn, S. 279

29 Dawkins, Der Gotteswahn, S. 226

30 Vgl. Salcher Gott?..., S. 171

31 Vgl. Konrad Lorenz, Die Rückseite des Spiegels, München, 91987, S. 217

32 Vgl. Lorenz, Die Rückseite…, S. 217

33 Vgl. Dawkins, Der Gotteswahn, S. 231

34 Dawkins, Der Gotteswahn, S. 188

35 Vgl. Dawkins, Der Gotteswahn, S. 373

36 Vgl. Salcher Gott?..., S. 410

37 Lorenz, Das sogenannte Böse, S. 244

38 Lorenz, Das sogenannte Böse, S. 244

39 Vgl. Lorenz, Das sogenannte Böse, S. 249